Rückenwind für Balkonkraftwerke
Vermieter bald ohne Einspruchsrecht?
Ein neues Gesetz könnte Mietern bald erlauben, Balkonkraftwerke ohne Zustimmung der Vermieter anzubringen. Das könnte der Optik von Gebäuden schaden – es sei denn, Vermieter werden jetzt selbst aktiv.
Balkonkraftwerke boomen. Kein Wunder, denn ihr Konzept ist attraktiv: Mit eigenen Solaranlagen an der Brüstung können Mieter jährlich zwanzig Prozent oder mehr ihres Haushaltsstroms erzeugen. Damit machen sie sich unabhängiger von Energiepreisen. Zugleich tragen sie zur Energiewende bei und senken den CO2-Ausstoß: Etwa 2,5 Tonnen können sie mit einem Balkonkraftwerk in zwanzig Jahren vermeiden. Die Anlagen bestehen meistens aus einem bis vier Solarmodulen. Für den Anschluss reicht eine Steckdose iauf dem Balkon. Auch die Zulassung ist unkompliziert: Nur eine Anmeldung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur ist nötig. Beim Stromzähler gilt: Einrichtungszähler müssen gegen einen modernen elektronischen Zähler ausgetauscht werden.
Bisher haben Vermieter das letzte Wort, wenn es darum geht, ob ein Balkonkraftwerk angebracht werden darf. Der Bund will jedoch die Zahl der Anlagen weiter erhöhen. Deshalb plant er, dass Mieter und Mieterinnen zukünftig einen Anspruch auf die Zustimmung ihrer Vermieter erhalten. Nur bei der Befestigungsart bekommen diese weiterhin ein Mitspracherecht. Festgeschrieben ist das im Solarpaket 1, das in diesem Jahr verabschiedet werden soll.
„Balkonkraftwerke sind grundsätzlich eine gute Idee“, sagt dazu Marcus Linnebrink, Geschäftskundenbetreuer für die Wohungswirtschaft bei den Stadtwerken Herne. „Allerdings sind Anlagen in unterschiedlichsten Designs auf dem Markt. Deshalb befürchten Eigner von Mehrparteienhäusern mit Recht, dass dadurch die einheitliche Optik der Fassaden beeinträchtigt werden könnte.“
Marcus Linnebrink weist auf die Aufwertung der Mietwohnungen durch Balkonkraftwerke hin.
Einheitliches Fassadenbild sichern
Was lässt sich also tun, wenn die Bestimmung in Kraft tritt? „Wer schon vorher alle Balkone seiner Immobilie mit Balkonkraftwerken des gleichen Typs ausstattet, kann selbst das Fassadenbild bestimmen“, empfiehlt Linnebrink. „Außerdem werten die Anlagen natürlich auch die Wohnungen auf. So lässt sich auf lange Sicht eine höhere Miete erzielen.“
Um das zu rechtfertigen, müssen die Anlagen natürlich eine nennenswerte Menge an Energie produzieren. Den meisten Strom liefern Module, die schattenfrei nach Süden hängen. Falls es nicht möglich sei, sie direkt nach Süden auszurichten, so Marcus Linnebrink, könne auch ein Modul nach Südosten und das andere nach Südwesten zeigen. „Dann erzeugt die Anlage nicht nur zur Mittagszeit Energie, sondern je nach Ausrichtung auch in den Morgen- und Abendstunden. Also dann, wenn Menschen in der Regel zu Hause sind und Laptop, Waschmaschine oder Spülmaschine nutzen.“
Mit „SMART Solar Balkon“ bieten die Stadtwerke optisch attraktive Anlagen an, die sich auch für große Mietshäuser eignen: „Da die Module sehr leicht sind, dürfen sie auch in über vier Metern Höhe installiert werden“, erklärt Marcus Linnebrink. Zudem sind die Wechselrichter technisch zertifiziert und mit 25 Jahren Leistungsgarantie besonders langlebig. Steht die Immobilie in Herne, übernehmen die Stadtwerke auch das Installieren und helfen bei der Anmeldung der Anlagen – Zählertausch inklusive. So sparen Vermieter viel Zeit, die sie für ihr Kerngeschäft nutzen können.
Alle Infos zum Thema Balkonkraftwerk finden Sie auf unserer Website.
Ihr Ansprechpartner
Marcus Linnebrink
Tel.: 02323 592 – 596
marcus.linnebrink@stadtwerke-herne.de
Rechnen Sie nach!
Wie viel Strom und Geld spart ein Balkonkraftwerk an meiner Immobilie? Der Stecker-Solar-Simulator der HTW Berlin rechnet es aus.
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