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Arbeitsschutz im Sommer

Kühle Räume für einen kühlen Kopf

 

Das Klima verändert sich, wir haben es immer häufiger mit heftigen Hitzewellen zu tun. Die hohen Temperaturen können Gesundheit und Leistung Ihrer Mitarbeitenden beeinträchtigen. Dr.-Ing. Kersten Bux von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin gibt Tipps, was Sie für ein gut temperiertes „Betriebsklima“ tun können.

 

An heißen Sommertagen heizen sich Arbeitsräume schnell auf und die Menschen leiden unter der Hitze. Müdigkeit und Konzentrationsschwäche bis hin zu Herz-Kreislaufbelastungen können die Folge sein. Zugleich steigt das Unfallrisiko. Deshalb sollte laut Arbeitsstättenregel die Temperatur in Büros und Co. 26 Grad möglichst nicht überschreiten.


 

Arbeitsschutz-Experte Kersten Bux rät zu einem Mix an Maßnahmen gegen die Hitze.
 

„Schon ab über 26 Grad sollten im Sommer Maßnahmen ergriffen werden, um Mitarbeitende wirksam gegen Hitze zu schützen. Klettert das Thermometer auf die 30 Grad-Marke, ist der Arbeitgeber sogar dazu verpflichtet“, weiß Dr.-Ing. Kersten Bux. „Die Maßnahmen dürfen allerdings für jedes Unternehmen individuell sein.“ Gemeinsam mit dem Experten der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in Dortmund haben wir ein paar erprobte Ideen für Sie zusammengestellt:

 

1) Vor Sonneneinstrahlung schützen
Beschatten Sie Ihre Räume mit Jalousien. Sind sie außen angebracht, trifft das Sonnenlicht erst gar nicht auf die Fensterscheiben und heizt sie auch nicht auf. Liegen die Jalousien innen, sollten sie aus hellem oder hochreflektierendem Material bestehen. Auch wenn die Sonne westlich gelegene Räume oft erst nach Feierabend erreicht: Denken Sie daran, auch dort die Rollos herunterzulassen. Sonst dringt die Wärme ebenfalls ein und hält sich bis zum nächsten Morgen. Darüber hinaus schützt ein begrüntes Dach gut vor direkter Sonneneinstrahlung.  

 

2) Kältere Beleuchtung wählen 

Werden Räume beschattet, kann es sein, dass Sie Licht einschalten müssen. Nutzen Sie LED-Lampen für Ihre Beleuchtung: Im Gegensatz zu anderen Leuchtmitteln produzieren sie deutlich weniger Wärme und sparen außerdem Energie.

 

3) Arbeitszeiten anpassen

Falls möglich: Lassen Sie Ihre Mitarbeitenden früher mit der Arbeit anfangen oder das Homeoffice nutzen. Stellen Sie ausreichend Getränke bereit, damit alle genügend Flüssigkeit zu sich nehmen.

 

4) Ventilatoren aufstellen

Die Verdunstung von Schweiß funktioniert besser, wenn ein Ventilator die Feuchtigkeit über die Luft ständig abtransportiert. Mittlerweile gibt es auch Geräte, die kaum Zugluft verursachen.

 

5) Räume nachts auskühlen

Lüften Sie die Räume nachts – falls vorhanden – mit raumlufttechnischen Anlagen ohne Zuschaltung der Kältemaschine durch, die sogenannte Nachtauskühlung. So haben Ihre Mitarbeitenden morgens einen erfrischenden Start in den Arbeitstag.

 

6) Klimasplitgeräte installieren

Kühlen Sie Ihre Räume mit einer Luft-Luft-Wärmepumpe, dem Klimasplitgerät. Das gilt insbesondere für Räume mit hoher Hitzebelastung, die oft im Südwesten eines Gebäudes liegen. So sparen Sie Energie, ohne das gesamte Gebäude zu kühlen. Kombinieren Sie das Klimasplitgerät mit Photovoltaik, können Sie dagegen die Sommerhitze möglicherweise gewinnbringend nutzen: Bei ausreichender PV-Strom-Produktion liefert sie ihm dann kostenlose Energie.

 

7) Klimaanlagen richtig einstellen

Ist die Außentemperatur hoch, sollten Klimageräte die Raumtemperatur um nicht mehr als sechs Grad absenken. Sonst könnten Mitarbeitende einen Hitzeschock bekommen, sobald sie das Gebäude verlassen. Bei 35 Grad Außentemperatur reicht daher eine Temperatur von 29 Grad im Haus aus. So sparen Sie zudem Energie ein.

 

Von Jalousie bis Wärmepumpe: Der Bund bezuschusst viele der vorgestellten Maßnahmen. Hier geht es zu den Fördermitteln.

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